Was du über Online-Angebote zum Kindergeldzuschlag wissen solltest – und wie du dich vor unerwarteten Kosten schützt
Seiten wie lernkompass24.de sprechen gezielt Menschen an, die Informationen zum Kindergeldzuschlag suchen. Dabei kann es passieren, dass man unbeabsichtigt kostenpflichtige Verträge abschließt – inklusive Mahnungen und Inkassoschreiben. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.
Worum geht es bei lernkompass24.de?
Lernkompass24.de ist ein Online-Angebot, das Materialien und Informationen rund um Lernförderung und den Kindergeldzuschlag anbietet. Die Seite wirkt auf den ersten Blick seriös – doch Verbraucherschützer und Betroffene berichten davon, dass es bei der Nutzung dieser Seite schnell zu unerwarteten Kosten kommen kann.
Wie kann es zu Kosten kommen?
Nach Berichten von Nutzerinnen und Nutzern kommt es häufig zu folgender Situation:
- Beim Anfordern von Unterlagen oder Informationen klickt man auf „Jetzt bestellen“.
- wenn du auf „bestellen“ klickst, bekommst du den Hinweis, dass du erst bestätigen musst, dass du auf das Widerrufsrecht verzichtest. Machst du das nicht, kommst du nicht weiter.
- Wer den Button ‚Jetzt bestellen‘ klickt und den Verzicht auf das Widerrufsrecht bestätigt, schließt damit einen kostenpflichtigen Vertrag – so sehen es die Betreiber der Seite laut ihrer Darstellung.
- Kurz darauf folgt eine Rechnung.
- Ein Widerruf wird häufig mit dem Hinweis abgelehnt, dass die Leistung bereits erbracht sei und du ja auf das Widerrufsrecht verzichtet hast.
Das berichten zumindest Nutzerinnen und Nutzer, die sich nach eigener Aussage über die rechtlichen Folgen dieses Klicks nicht im Klaren waren.
Was passiert bei Nichtzahlung?
Wer nicht zahlt, erhält laut Berichten häufig:
- Mehrere Mahnungen
- Aufforderungen von Inkassounternehmen
- Schreiben mit Androhung rechtlicher Schritte
Gerade für Schwangere, junge Familien oder Menschen in finanzieller Not kann dieser Druck sehr belastend sein.
Warum ist besondere Vorsicht geboten?
Themen wie der Kindergeldzuschlag sprechen oft Menschen an, die sich ohnehin in einer angespannten Lebenssituation befinden. Diese Zielgruppe ist besonders sensibel für finanzielle Forderungen und juristisch klingende Schreiben.
Daher ist es wichtig, bei der Nutzung von Online-Angeboten aufmerksam zu bleiben und im Zweifel lieber auf offizielle Stellen zurückzugreifen.
Offizielle Anlaufstellen rund um den Kindergeldzuschlag
Hier findest du sichere und seriöse Informationen sowie Unterstützung:
- Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit
➔ Zuständig für Kindergeld und Kinderzuschlag
➔ www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/kinderzuschlag - Verbraucherzentrale
➔ Hilfe bei unklaren Forderungen, Vertragsfallen und Inkasso
➔ www.verbraucherzentrale.de - Schuldnerberatung
➔ Unterstützung bei finanziellen Problemen und Mahnungen
➔ Lokale Beratungsstellen findest du z. B. bei der Caritas, Diakonie oder deinem Rathaus - Musterbriefe zum Widerspruch
➔ Kostenlos bei der Verbraucherzentrale NRW: www.vz-nrw.de/musterbriefe
So schützt du dich vor Kostenfallen
✅ Lies dir alle Hinweise zum Widerrufsrecht genau durch
✅ Prüfe vor dem Absenden einer Bestellung die AGB und Preisangaben
✅ Klicke nichts vorschnell an – besonders bei „Jetzt bestellen“-Buttons
✅ Wende dich bei Unsicherheit an die Verbraucherzentrale
✅ Lass dich von Mahnungen und Inkassodrohungen nicht unter Druck setzen
Anlaufstellen, wenn es doch passiert ist
Online findest du vereinzelt Erfahrungsberichte – zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen, bei Justanswer (mit juristischen Ersteinschätzungen) und in Foren wie Reddit. Bitte beachte, dass solche Quellen persönliche Einschätzungen enthalten und eine Rechtsberatung nicht ersetzen
Kurz gesagt:
Online-Angebote wie lernkompass24.de können rechtlich wirksame Bestellungen auslösen – auch dann, wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Besonders bei sensiblen Themen wie dem Kindergeldzuschlag lohnt es sich, genau hinzusehen und auf bekannte, offizielle Stellen zurückzugreifen. Im Zweifel gilt: lieber prüfen als zahlen.
Ich weiß, das hier ist kein kurzer und/oder leichtverständlicher Text. Aber vielleicht dient er doch ein wenig als Warnung.
Wenn du den Link oder aber den gesamten Text weitergeben möchtest, dann gib bitte den Hinweis, dass dieser Text von Info für Geflüchtete in Selm stammt. Und dann verbreite ihn so weit wie möglich, um andere davor zu bewahren, auf so etwas hereinzufallen.
Noch ein Tipp:
Du befindest dich hier auf der Webseite „info-gefluechtete-in-Selm“. Hier in Selm gibt es Ehrenamtliche, die dich beim Antrag bestimmt gerne unterstützen – Und zwar der Arbeitskreis Asyl Selm und der Arbeitskreis Asyl Selm Bork.
Konkret bei der Antragstellung von Kindergeld und Kindergeldzuschlag findest du hier in Selm bei der Migrationsberatung der Caritas Hilfe (Selm, Breite Str. 148).
Wichtig
Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar. Er basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und Berichten von Nutzerinnen und Nutzern.